Avtor
Leben in Europa
kurac Selina Weiler, 2010
Was verbindet Polen und Ungarn?
Polen und Ungarn gehören seit dem 1. Mai 2004 zu den 10 neuen EU-Staaten.
Gründe für ihren Eintritt in die EU waren neben ihren wirtschaftlichen Vorteilen auch ihre historischen und kulturellen Verbindungen zu den anderen Mitgliedern der Europäischen Union. Die Angst vor dem großen Nachbarn Russland war ebenfalls ein ausschlaggebender Grund für ihren Beitritt.
Halbjährig wechselt der Vorsitz im Rat der Europäischen Union, auch als Ratspräsidentschaft bezeichnet, zwischen den Mitgliederstaaten. Seit 2007 wird der Vorsitz im Rat in Form einer sogenannten Triopräsidentenschaft ausgeübt. Das bedeutet, dass der Rat jeweils für einen Zeitraum von 18 Monaten von einer Gruppe von 3 Mitgliedsländern ausgeübt wird. 2011 sind Polen und Ungarn an der Reihe.
Die Satellitenstaaten Polen und Ungarn hatten es jedoch nicht immer leicht, sich als eigenständige Staaten durchzusetzen.
Unter anderem wurde Polen, während seinen Teilungen von 1772, 1793 und 1795, von seinen Nachbarn Preußen, Österreich und Russland ausgenutzt. In dieser Zeit überfielen diese Polen und teilten es unter sich auf. Polen wurde damit seiner Souveränität beraubt und in drei unterschiedliche Staaten gerissen. Damit verschwand Polen vorerst von den Landkarten. Am 1. September 1939 wurde Polen vom Deutschen Reich und dem deutschen Vallenstaat Slowakei angegriffen und somit zum 4. Mal geteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurden die ehemaligen Grenzen nach Westen verschoben. Mit dem Görlitzer Abkommen zwischen der neu entstandenen DDR und Polen vom 6. Juli 1959 wurde die Grenzziehung von der DDR und durch den in Warschau geschlossenen Vertrag vom 7. Dezember 1979 von der Bundesrepublik Deutschland akzeptiert. Durch die Auflösung des sogenannten Ostblocks und der Sowjetunion wurde das kommunistische Regime durch eine demokratische Regierungsform ersetzt.
Auch Ungarn war anfangs kein eigenständiger Staat. Der Königreich Ungarn war 1948 ein wichtiger Bestandteil des Kaisertums Österreich. Die Ungarn versagten jedoch dem österreichischen Kaiser die Anerkennung als König von Ungarn. Am 14 April 1949 erklärte der ungarische Reichstag seine Unabhängigkeit vom Haus Habsburg-Lothringen und rief die Republik aus. Diese Unabhängigkeit wurde aber von den anderen Staaten nicht anerkannt. Am 31. Oktober 1918 erklärte Ungarn den Austritt aus der Realunion mit Österreich. Am 16. November 1918 wurde eine demokratische Republik ausgerufen. Am 1. März 1920 die Monarchie formal wieder eingeführt, die aber am 6. November 1920 durch die Absetzung der Dynastie Habsburg-Lothringen verworfen wurde.
Polen und Ungarn wurden durch ihren Eintritt in die EU auf eine Art wieder zusammengeführt.
Dies zeigt unter anderem einen großen Fortschritt für eine freundschaftliche Verbindung zwischen den osteuropäischen- und westeuropäischen Länder.